German Rex

Genau wie bei den englischen Rex-Arten Cornish und Devon Rex ist das Besondere an der German Rex ihr gelocktes Fell. Zu Beginn dachte man, dass es sich bei allen drei um die gleiche Rasse handeln müsste, bis man begann sie untereinander zu verpaaren - es fielen nur glatthaarige Kitten, da das Rex-Gen rezessiv vererbt wird (siehe Genetik). Aber auch äusserlich unterscheidet sie sich klar von den beiden anderen Varianten.

Herkunft

Dank einer Fotografie weiss man, dass bereits 1930 die ersten gelockten Katzen in Deutschland in Erscheining traten und sie damit vermutlich zu den ersten gelockten Katzen der Welt gehörten. Munk, wie der Kater auf dem Foto hiess wurde zusammen mit seinen zwei Brüdern um 1930 in Königsberg (Ostpreussen) geboren. Das Besondere an diesem Wurf war, dass alle drei Kater ein kurzes, weiches und   g e l o c k t e s   Fell aufwiesen.

Weil seine Besitzerin Munk nicht kastrieren liess, konnte er dieses einzigartige Locken-Gen an viele Nachkommen in der näheren Umgebung weitergeben. Da er aber nicht gezielt zur Zucht eingesetzt wurde, ist über das Schicksal seiner Nachkommen nichts weiter bekannt. Auch von seinen Brüdern weiss man nur, dass sie, dass sie kastriert wurden.

Erst mit Frau Dr. Scheuer-Karpin, die 1951 eine schwarz-gelockte Katze in Berlin entdeckte - vielleicht war sogar durch die Kriegswirren eines der Nachkommen von Munk dorthin gekommen - begann die gezielte Zucht der German Rex. Damit wollte sie einerseits das Locken-Gen nachweisen und andererseits der Katzenwelt weitere kleine gelockten Kätzchen schenken. Deshalb verpaarte sie Lämmchen mit einer 'gewöhnlichen' Hauskatze', in der Absicht sie anschliessend von einem ihrer Söhne decken zu lassen. Das gelang aber erst vier Jahre später, als Blacky der Hauskater gestorben war und Lämmchen auch Augen für andere Herren der Schöpfung hatte. Von den drei gelockten überlebte aber nur eines ihrer Kitten. Bis Lämmchen 1964 starb, züchtete Frau Dr. Scheuer-Karpin weiter mit ihr und ihren Nachkommen, die auch in andere Zuchten gingen..

1964 wurde auch die erste German Rex in Dresden an einer Ausstellung ausgestellt und erregte bei Publikum und Ausstellern ein grosses Aufsehen, aber erst 1972 wurde sie als eigenständige Rasse bei der FIFe aufgenommen. Dies nicht zuletzt, weil die durch Einkreuzungen mit der Devon und der Cornish Rex immer wieder gefährdet war. Erst in den 70er Jahren ging man gezielt daran, die einzelnen Rex-Arten genetisch wieder zu trennen und ihre Rassetypischen Merkmale durch Einkreuzungen mit  anderen Rassen heraus zu arbeiten.

Aber bis heute hat die German Rex nur einen sehr kleinen Züchterkreis gefunden und ist dementsprechend selten zu sehen. Deshalb darf sie auch zur Auffrischung des Genpools immer wieder mit Hauskatzen verpaart werden.

Das ist aber nicht der Grund dafür, dass bei einem Wurf German Rex Kätzchen nur glatthaarige Kitten dabei zu sein scheinen. Denn durch die Struktur des Felles und den fehlenden Grannenhaar ergibt sich bei den Rex-Kätzchen ein ganz eigenartiges Phänomen - die Locken verschwinden kurz nach der Geburt und zurück bleibt ein struppiges Kätzchen. Erst im Alter von etwa sechs Monaten zeigen sich die Locken wieder, um mit etwa zwei Jahren vollständig ausgebildet zu sein. Nur Rex-Kätzchen, die bereits mit glattem Haar geboren wurden, werden später niemals ein gelocktes Fell haben.

Charakter und Temperament

Temperamentvoll, neugierig und verspielt, das sind nur einige Merkmale dieser liebenswerten Rasse. Genau so gerne schmust sie mit ihren Menschen und sucht den Kontakt zu Artgenossen. Auch Kinder und Hunde werden gerne als Spiel- und Kuschelgefährten angenommen. Und auch Besuchern gegenüber zeigt sie sich sehr aufgeschlossen.

Standard

Allen Rex-Katzen gemeinsam ist das lockige, gewellte Fell, wobei die German Rex von allen das längste und dichteste Fell hat. Durch das Fehlen der Grannenhaare fasst sich das kurze, plüschartige Fell weich und samtig an. Auch die Schnurrhaare sind kürzer als normal und leicht gekrümmt. Es sind alle Fellfarben erlaubt,  aber im Gegensatz zur Devon und Cornisch Rex dürfen bei ihr keine kahle Stellen vorkommen.

Der Körper ist von mittlerer Grösse und Länge. Er soll kräftig und muskulös, aber nicht massiv oder plump sein. Die Brust ist im Profil gerundet und kräftig. Der Rücken ist gerade. Die Beine sind verhältnismässig fein und von mittlerer Länge. Die Füsse sind gut ausgeprägt, eine ovale Form andeutend. 

Der Schwanz ist mittellang, von einem mittleren Ansatz aus leicht zulaufend zu einer rundlichen Spitze. Er ist gut behaart. 

Der Kopf der German Rex ist gerundet, mit guter Breite zwischen den Ohren, einem kräftigen Kinn und gut entwickelten Wangen. Die Nase weist einen leichten Stop auf. 

Die Augen stehen in gutem Abstand zur Nasenlinie, eher weiter aussen als nach innen. Sie sind von mittlerer Grösse, gut geöffnet und rund, von leuchtender Farbe, welche zur jeweiligen Fellfarbe harmonisierend sein soll.

Die Ohren sind mittelgross, breit am Ansatz und an der Spitze leicht gerundet. Die Aussenseite ist mit feinem Haar dicht besetzt, die Innenseite ist nur leicht behaart.

Da sie kaum haart und das Fell nicht verknotet, genügt in der Regel ein Streicheln mit einer leicht angefeuchteten Hand, um die losen Haare zu entfernen.

 


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