Tellington Touch

In den vorherigen Geschichten habt ihr gelesen, wie Frauchen es geschafft hat, dass ich meine panische Angst vor Feuerwerken und Schüssen abgebaut habe.

Ganz geheuer war es mir dabei aber immer noch nicht. Und als der 1. August kam und Frauchen merkte, dass es mir zwar besser ging, ich mich aber immer noch nicht ganz wohl fühlte, hat sie sich daran erinnert, dass sie irgendwann mal etwas über Tellington Touch im Internet gelesen hatte. Und dass mit den beschriebenen Berührungen sollten Stress und Angst abgebaut werden können (Anmerkung: Das war 2005. Zu der Zeit gab es noch nicht allzu viel Informationen im Internet, aber dafür fand ich eine ausführliche Beschreibung der Touches :) ).

Und so hat sie es an diesem 1. August, als es in der Schweiz die halbe Nacht blitzte und knallte, einfach mal ausprobiert. Und tatsächlich, nach einer knappen Stunde Behandlung mit diesen kreisenden Bewegungen und Beinabstreichen, bin ich doch wirklich ganz entspannt in meinem Körbchen eingeschlafen und erst am nächsten Morgen wieder aufgewacht - und dies obwohl während der ganzen Zeit vor unserem Fenster Raketen und anderes Feuerwerk gen Himmel stieg.

Neugierig, wie wir nun geworden sind, wollten wir mehr über dieses TTOUCH erfahren. Wir hatten das grosse Glück, dass es ganz in unserer Nähe eine Trainerin gab, die das anbot. Und weil sie so einfühlsam war und nur das machte, was ich akzeptieren konnte, habe ich auch gleich noch ein wenig die Angst vor den Berührungen fremder Menschen verloren :) 

Seit dem 1. August hat es nun schon einige Male geknallt und so mancher Schuss ist gefallen...wenn es aber nicht gerade ganz in meiner Nähe ist oder andauernd "chlöpft", genügt ein leichtes Ohrenspiel und ein kurzer Blick zurück zu Monika, um mich zu vergewissern, dass keine Gefahr besteht. Nur wenn es einmal doch etwas lauter sein sollte, vergesse ich noch, dass man eigentlich nicht an der Leine ziehen oder einfach alleine nach Hause gehen sollte - auch wenn ich dadurch beim letzten Mal die Gäste im nahen Restaurant zum Schmunzeln brachte. Denn dort unter ihrem Tisch schien mir im ersten Moment der sicherste Ort vor diesen Knallern zu sein *verlegengrins*

Aber diese Episoden sind schnell wieder vergessen und ich tolle meist schon  nach kurzer Zeit wieder fröhlich herum - während früher für mich der ganze Tag gelaufen war.

Ob ich meine Angst jemals ganz verlieren werde und welche der Methoden, mir nun am Ende geholfen hat? ...Ich weiss es nicht. Aber das ist eigentlich auch gar nicht mehr so wichtig! Hauptsache, es geht mir besser und ich laufe hoffentlich nicht mehr Gefahr unter das nächste Auto zu rennen (Anmerkung: Seine Angst ist am Ende fast und als er taub wurde ganz verschwunden)

Und so bin ich heute nur froh, dass meine Menschen nicht aufgegeben haben und ich ein fast angstfreies Leben führen kann. Wir werden auf jeden Fall weiter daran arbeiten (das siehst du auch bei meinen Bildern unter Überwindung), denn schliesslich will ich auch noch meine Angst vor scheppernden Dingen verlieren, ganz besonders, wenn sie von oben kommen - dann kann ich vielleicht auch irgendwann die Spiele ausprobieren, wie sie so toll auf dieser Seite beschrieben sind: Spass-mit-Hund - Home Entertainment. Denn Frauchen fand zu Recht, je mehr ich mir selbst zutraue, desto sicherer werde ich auch gegenüber angstmachenden Dingen.

Klimpernde Schlüssel sind auch ganz was schreckliches. Da schliess ich immer ganz schnell die Augen und achte darauf, dass ich ganz klein werde. Monika vermutet, dass mir mehr als einmal ein Schlüssel nachgeschossen wurde und nun versucht sie mir über meinen Futterbeutel die Angst zu nehmen.   


Aber noch bin ich froh, wenn ich den Beutel samt Schlüssel wieder ablegen kann.
Dann bleibt das blöde Ding nämlich still und ich kann mich dem Reissverschluss widmen.
 

Weil ich dieses Jahr aber nicht nur das Fürchten verlernt, sondern auch ganz viel Neues dazu gelernt habe, geht es gleich hier weiter...