Im Tierheim

Anfänglich hatte ich ja noch gar nicht so richtig begriffen, warum ich hier im Tierheim eingesperrt wurde und war sicher, dass mich mein Herrchen* schon bald wieder abholen würde. Und so habe ich gewartet und gewartet und mir die Nase am Gitter blutig gerieben... und dabei gehofft, dass er es ist, wenn das nächste Mal die Türe  aufging.

Aber mit der Zeit musste ich leider einsehen, dass meine Zellengenossen, die teilweise schon Monate im Tierheim waren, nicht gelogen hatten, als sie sagten, dass er mich einfach vergessen hat...:-(

Der einzige Lichtblick in dieser trostlosen Zeit, die wir eingesperrt in unseren Zwingern verbringen mussten, waren die regelmässigen Spaziergänge mit Hundenfreunden, die sich keinen eigenen Hund halten konnten. Und so kam es, dass eines Tages jemand an der Pforte stand, von dem ich wusste, die ist die Richtige. Nun musste ich sie nur noch davon überzeugen, dass sie einen eigenen Hund möchte!

Und so habe ich meinen ganzen Charme spielen lassen und mich von meiner besten Seite präsentiert. Und das schien gewirkt zu haben! Denn bereits am nächsten Tag war sie wieder da und fragte nach mir. Diesmal hatte sie auch noch zwei kleine Zweibeiner mitgebracht, die ich ebenso schnell wie sie, um meine vier Pfötchen gewickelt habe.

Und nicht lange danach kam es, wie ich es so sehr gehofft hatte - ich durfte mit ihnen nach Hause:-)))

* Inzwischen haben wir aber herausgefunden, dass Sandro nicht von einem älteren Herrn im Tierheim abgegeben wurde, sondern dass er bei einem Obdachlosen gelebt hat, der ihn abgeben musste. Und anscheinend war bei diesem auch nicht sein erstes Zuhause.

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