Chartreux

Die Chartreux oder zu deutsch Kartäuser ist die älteste bekannte Katzenrasse Frankreichs. Und obwohl auch unter der Britisch Kurzhaar-Katzen die blaue Variante als Kartäuser bekannt geworden ist, sind die beiden Rassen nicht mit einander verwandt.

Dazu weicht auch schon rein äusserlich die BHK von ihr ab: denn die Chartreux ist schlanker und graziler, hat eine andere Kopfform,  die Ohren sind grösser und höher angesetzt und das Blau ist silbriger als bei der Britisch Kurzhaar Katze. 

Herkunft

Entgegen einer weit verbreiteten Überlieferung, nach der die Kartäuserkatzen von einem Mönchsorden in Frankreich abstammen sollen, liegen die wahren Ursprünge der Chartreux in den gebirgigen Regionen an den Südgrenzen des alten russischen Reiches (nun Teile von Iran, Türkei und Irak), von wo sie im frühen Mittelalter auf den Handelswegen über Syrien, Zypern, Malta nach Frankreich gebracht wurde. Im 17. Jahrhundert wurde sie in Frankreich dann das erste Mal namentlich erwähnt. Von dieser Reise zeugen auch noch ihre früheren Namen 'Syrerkatzen, Zypernkatzen und Malta-Katzen'. Und obwohl sie sich auch mit den in Europa ansässigen Hauskatzen verpaarte, waren ihre Gene doch stark genug, so dass diese Rasse auch bei den wildlebenden Katzen erhalten blieb. 

Mitte 1930 begann dann eine französische Katzenliebhaberin gezielt mit der Zucht der blauen Kartäuser. Sie züchtete unter dem Zwingernamen "de Guerveur", der sogar in einigen Stammbäumen noch zu finden ist. 

Zu diesem Zeitpunkt kannten auch die Engländer die blaue Kurzhaarkatze. Ihre Zucht begann ca. 30 Jahre früher als die der Franzosen. Diese Rasse ist heute unter dem Namen 'Britisch Blue' bekannt.

In den 70er Jahren kreuzten deutsche Züchter die Chartreux mit den blauen Britisch Kurzhaar Katzen, um die genetischen Möglichkeiten dieser Tiere zu erweitern und erhielten Katzen, welche die Vorteile beider Rassen vereinten: einen guten Typ und kurzes, plüschiges Fell. Diese Katzen wurden im deutschsprachigen Raum als "Kartäuser" so bekannt, dass sie auch mit diesem Namen im Stammbaum eingetragen wurden.

Dieser Praxis schlossen sich aber weder die Franzosen noch die Engländer an. Die Franzosen beharrten verständlicherweise auf ihren Original "Chartreux", die Engländer auf ihre "Britisch Blue". So kam es 1977 in der FIFé zur Abtrennung des Standards der französischen Chartreux und dem der Britisch Blue. Daher wurden alle zu dieser Zeit in Deutschland als "Kartäuser" gezüchteten Tiere aufgeteilt und entweder der 'Chartreux' oder der "Britisch Kurzhaar blau (Kartäuser)" zugeordnet, da aus diesen Verpaarungen sowohl Mischlinge  mit den Merkmalen beider Rassen, sowie typische Briten und typische Chartreux hervorgingen. Der Zusatz "Kartäuser" blieb auf Wunsch der deutschen Züchter aber in Klammern erhalten. 

Seit 1991 gehört bei der FIFé jedoch auch der Zusatz 'Kartäuser' der Vergangenheit an. Dies um sie eindeutig von Original-Kartäusern (Chartreux) abzugrenzen.

Da sich aber Name 'Kartäuser' in den Köpfen der Katzenfans, ob Züchter oder Liebhaber, so stark eingeprägt hat, ist auch heute noch häufig von einem Kartäuser die Rede, wenn eigentlich eine 'Britisch blue' gemeint ist.

Detaillierte Informationen zu den Unterschieden zwischen einer
Chartreux und einer British Blue findest du hier.

Charakter und Temperament

Die Kartäuser ist eine ruhige und zärtliche Katze. Bedingt durch ihre friedliebende Art ist sie aber auch ein wenig sensibel. 

Sie ist  eine Katze, die zwar domestiziert und zahm, aber auch unabhängig und freiheitsliebend ist. Sie will als gleichberechtigtes Familienmitglied geliebt und geachtet werden. Dank ihrer Unabhängigkeit kann man sie auch mal während mehren Stunden alleine in der Wohnung lassen.

Standard

Es ist eine mittelgrosse, muskulöse Katze (Kater 6 bis 7 Kilo, Katzen 4 bis 5 Kilo).  Sie ist aber deutlich schlanker und hat einen dreieckigeren und spitzeren Kopf als die British Blue.

Die Kartäuserkatze hat ein kurzes, sehr dichtes, leicht wolliges Fell. Es besitzt keine Unterwolle, sondern nur ein dicht anliegendes Deckhaar, welches weich und seidig sein muss. Das Fell zeigt eine graublaue Farbe, wobei sämtliche Farbtöne zwischen hellem Grau bis zum kräftigen Blaugrau erlaubt sind. Ein heller Farbton wird bevorzugt. 

Der Kopf zeigt besonders beim erwachsenen Kater starke Backen. Die Nase ist gerade, ohne Stop. Die mittelgrossen Ohren sind weit oben angesetzt. 

Die Augen sind gross, die Farbe reicht von golden bis tiefkupfern, die äusseren Augenwinkel sind leicht nach oben gezogen.

 


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