Shiela
Ganze drei Jahre
hielt ich es aus, bis die Katzen-Entzugserscheinungen zu gross
wurden. Also haben die Kinder und ich einige Tierheime besucht und im Tierschutzheim in Weil
begegnete mir dann diese wunderschöne Tigerkatze.
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Es war Liebe auf den
ersten Blick - zumindest auf meiner Seite. Denn Shiela, wie wir sie nannten, war noch sehr scheu.
Kaum bei uns zu
Hause angelangt verkroch sie sich unter allem, dass ihr irgendwie
geeignet vorkam, so auch im Fuss unseres Waschbeckens. Da sassen wir nun
und wussten nicht wie wir sie wieder raus bekommen sollten. Also griffen
wir zu unserem Werkzeug und montierten das komplette Waschbecken ab.
Shiela war draussen und der Sanitär-Monteur am Montag um einige Franken
reicher - denn zusammen zu schrauben war das Ding erst wieder, als
einige Teile ersetzt waren.
Nun musste Shiela in
der Küche bleiben - die ja gottseidank recht gross ist - bis sie sich
an uns gewöhnt hatte. |
Zu Beginn hiess es aber Abstand wahren. Kam man ihr näher als 2
Meter so verwandelte sie sich augenblicklich in ein knurrendes und
fauchendes Fellbündel.
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Also hingesessen und
mit Schnüren und anderen interessanten Dingen versucht, die Sperre zu
überwinden - meine Knie haben noch lange vom stundenlangen Rutschen auf
dem Boden gezeugt.
Mit der Zeit siegte
dann ihre Neugier über die Furcht und sie kam immer näher, bis sie
sich eines Tages auf meinen Beinen zu einem Mittagsschläfchen nieder
gelassen hatte. Von
diesem Tage an, war das Eis gebrochen und sie wich kaum mehr einen
Schritt von meiner Seite. |
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In
der Nacht kroch sie unter meine Bettdecke, legte ihre Pfoten auf das
Kissen und stand erst am Morgen wieder mit mir auf.
Ausserdem war sie eine begnadete Regenwurmföngerin und brachte uns auch
brav jeden Tag ein Exemplar für unseren Frühstückstisch mit.
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Leider musste uns Shiela infolge
eines tragischen Unfalls viel zu früh wieder verlassen. Sie fehlt uns
immer noch sehr.
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Vier
Füsse im Himmel
Dein
Lieblingssessel ist nun leer,
kein Schnurren kündet von Behagen,
kein Samtgetrippel grüsst mich mehr,
und niemand will mein Schuhband jagen.
Dein
bisschen Habe steht im Schrank,
du kommst ja doch nie mehr zurück,
und ewig schulde ich dir Dank
für Freude, Trost und Spass und Glück.
Von
Gott hast du das Katzenrecht,
das dir nach irdischem Getümmel,
nach Sorgen, Zärtlichkeit, Gefecht
ein Kuschelplätzchen schafft im Himmel.
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Dieses Gedicht drückt
sehr gut aus, was wir zu diesem Zeitpunkt empfunden haben.
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