Willst du einer Katze aus dem Tierheim ein Zuhause geben oder soll es eine Rassekatze vom Züchter sein? Manchmal stellt sich diese Frage aber auch gar nicht, weil du völlig unerwartet zu deiner Katze kommst
In diesen Fällen musst du nur sicher sein, dass du in Zukunft für diese Katze sorgen willst und sie auch von niemandem vermisst wird (Aushänge, Tierfundbüro, Tierärzte). Suchst du aber bewusst eine Katze, so stellen sich dir bestimmt die folgenden Fragen:
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Haus- oder Rassekatze
Was unterscheidet eigentlich eine Hauskatze von
einer Rassekatze? Eigentlich doch nur, dass die
Rassekatze nach einem Standard gezüchtet wird,
welcher neben dem Äusseren auch die
Charaktereigenschaften festlegt und die Hauskatze eine
liebenswerte Strassenmischung ist. Aber in beiden
Fällen bleibt die Katze ein Individuum mit ihrem
ureigenen Charakter. Letztendlich entscheiden die
ersten Erfahrungen und das Verhältnis der Mutter zu
den Menschen, wie sich deine Katze eines Tages zu
dir verhalten wird - ob sie lieber kuscheln oder auf
Distanz gehen wird. Aber egal ob Haus- oder Rassekatze,
beide wollen von dir geliebt
und versorgt und im Krankheitsfall tierärztlich
betreut werden - unabhängig davon, ob du bei der Anschaffung viel
für sie bezahlt oder sie geschenkt bekommen hast.
Solltest du dich für für eine Rassekatze interessieren,
so informiere dich vorgängig über die unterschiedlichen
Rassen. Denke auch daran, welchen
zusätzlichen Pflegeaufwand diese benötigen, so
muss z.B. eine Perserkatze täglich gebürstet werden.
Kater oder Katze
Abgesehen davon, dass der Kater in der Regel etwas
grösser wird als die Katze, sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern
so gering, dass es - solange du nicht züchten willst
- keine Rolle spielt, ob du dich für eine Katze oder
einen Kater entscheidest. Lass dich auch nicht davon
abschrecken, wenn du hörst, dass Kater mehr streunen
würden. Denn dies trifft nur für unkastrierte Tiere
zu und da du deine Katze/Kater zum Wohle aller kastrieren
lassen solltest, spielt dieser Punkt für dich
eigentlich keine
Rolle.
Junge oder ältere Katze
Ein junges Kätzchen ist nicht nur niedlich, es hat auch
noch jede Menge Unfug im Kopf und so muss alles und
jedes untersucht und erklettert werden. Daher musst du
deine Wohnung vor seinem Einzug gründlich auf
mögliche Gefahrenquellen
untersuchen und auch damit rechnen, dass noch das
eine oder andere zu Bruch gehen kann. Und wie es
sich später einmal entwickeln wird, kannst du heute
nur vermuten. Beachte auch, dass du kein
Kätzchen vor der
12. Woche von seiner Mutter und Geschwistern
trennen solltest, wenn es sich nicht um einen
ausgesprochenen Notfall handelt.
Bei einer älteren Katze kannst du im Normfall davon ausgehen, dass sie die wichtigsten Regeln des Zusammenlebens schon kennt und auch zum Charakter und ihren Vorlieben können dir sein Vorbesitzer bzw. das Tierheim in der Regel sehr genaue Angaben machen. Und da das Alter bei Katzen ohnehin eher relativ zu sehen ist, ist auch eine Katze ab 6 Jahren aufwärts noch lange kein betagtes Tier, dass sich nicht mehr an veränderte Lebensumstände gewöhnen würde.
Punkto Erziehung: zwar kannst du deine Katze nicht wie einen Hund erziehen, aber ein wenig Benimm wird auch deine Katze lernen. Denke dabei aber immer daran, dass du ihr am Anfang nicht etwas durchgehen lässt, was du später nicht mehr möchtest - das gilt sowohl für das Kätzchen als auch die ältere Katze.
Einzelkatze oder Pärchen
Wenn du berufstätig oder auch sonst viel
unterwegs bist, ist bei einer reinen Wohnungskatze
auf jeden Fall die Anschaffung von zwei Katzen zu überlegen,
damit dein Tier nicht den ganzen Tag alleine in der
Wohnung ist.
Bei zwei
Katzen brauchst du nicht zu befürchten, dass sie
weniger anhänglich wären und auch der
Zusatzaufwand hält sich in Grenzen. Dafür
erhältst du aber auch einiges mehr an Unterhaltung,
denn es ist immer wieder interessant und oft auch
lustig, zwei Katzen beim Spiel zuzuschauen - es
spielt sich eben wundervoll zu zweit, und auch die
gegenseitige Fellpflege funktioniert ausgezeichnet.
Und so brauchst du auch kein schlechtes Gewissen zu
haben, wenn du mal etwas weniger Zeit für sie hast.
Am einfachsten gelingt die Eingewöhnung, wenn du
gleich ein Geschwisterpärchen oder zwei fast
gleichaltrige, jüngere Katzen nimmst. Aber auch zu
einer älteren Einzelkatze kann mit etwas Geduld
eine jüngere Katze hinzugesellt werden. Etwas
komplizierter ist da schon der Einzug einer älteren
Katze zu einer erwachsenen Einzelkatze. Aber in
beiden Fällen wird es am Anfang zu einigem Gefauche
und Tatzenhieben kommen. In der Regel sind diese
aber nicht weiter schlimm und du solltest dich auch
nicht einmischen. Widme aber auf jeden Fall
der älteren Katze viel Aufmerksamkeit und verwöhnen
sie mit Leckereien und viel Liebe. Und nach
Möglichkeit sollten die beiden Katzen vom
Temperament her zusammen passen, also z.B. nicht
eine lebhafte Somali zu einer ruhigen Perserkatze.
Es kann aber durchaus sinnvoll zu einer eher lebhaften
Katze eine etwas ruhiger zuzugesellen oder
umgekehrt.
Bei verschieden geschlechtlichen Katzen ist unbedingt darauf zu achten, dass die Tiere rechtzeitig kastriert werden. Denn mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit merkt es der Kater schneller als du, wenn die Katze paarungsbereit ist.
Frühlings- oder Herbstkätzchen
Du hast bestimmt auch schon gehört, dass du ein
Frühlingskätzchen nehmen sollst, da dieses gesünder
und robuster als ein Herbstkätzchen sei. Diese
Aussage hat nur bedingt ihre Richtigkeit, nämlich
dann, wenn die Kleinen nicht in menschlicher Obhut
aufgewachsen und auf die Nahrung angewiesen sind,
die ihre Mutter draussen fängt. Dann kann es durchaus
sein, dass sie infolge des geringeren
Nahrungsangebotes schlechter ernährt sind. Beim
Heranwachsen in einer Familie werden die
Herbstkätzchen aber genau so gut versorgt wie die
Kitten im Frühjahr und sind daher auch genau so
robust wie diese.
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