Die Auswahl deiner Leute
Die Katze, die bei einem Züchter oder im Tierheim lebt, hat nur sehr begrenzt die Möglichkeit, sich ihre zukünftigen Menschen auszulesen. Versuche aber, sie so schnell wie möglich einzustufen und lehne sie im Zweifelsfall ab. Das ist ziemlich einfach: Starre regungslos an ihnen vorbei in den Raum und unterdrücke das instinktive Schliessen der Lider, bis die Augen anfangen zu tränen. Kauere dich in eine Ecke und verbreite die Atmosphäre gelangweilten Desinteresse. Ein gelegentliches Niesen verstärkt den Eindruck mangelnder Gesundheit, und eigentlich müssten sie dich bald in Ruhe lassen. Erweist sich jedoch auch das als wirkungslos, sollten Fauchen, Knurren und einige wohlüberlegte Kratzer mit ausgefahrenen Krallen die Situation ein für alle mal klarstellen.

Wenn die betreffenden Leute jedoch einen passablen Eindruck machen und etwas anfängliches Interesse erkennen lassen, ist es ganz einfach sie einzufangen. Mit-dem-Kopf-stossen, Sich-an-sie-drängen, Schnurren, Lecken und ein wehmütiges Miau werden mit allen ihren Vorbehalten aufräumen, und schon hast du ein dir gemässes Zuhause.

Für frei umherlaufende Katzen oder in freier Wildbahn lebende Katzen ist es wesentlich einfacher und mit mehr Musse verbunden, sich eine Gruppe Menschen auszusuchen. Sobald du ein Haus entdeckt hast, das dir die Grösse und die Lage nach zusagen würde, kannst du soviel Zeit darauf verwenden, die Leute zu beobachten, wie du willst. Opfere ein paar Tage und untersuche die Umgebung, erforsche die Jagdgründe, mögliche Plätze zum Sonnen und so weiter.

Dann beobachte die Leute bei der Arbeit und beim Spiel, bis du sicher bist, dass sie annehmbar sind. Mach dich mit dem Wesen sämtlicher Gruppenmitglieder bekannt, vor allem mit dem des erwachsenen Weibchens und aller noch nicht voll entwickelten Jungen, denn in erster Linie sind sie es, die dir ein angenehmes Leben dort sichern können. Wenn du dich für eine Gruppe entschieden hast, werden auch sie es sein, die die Sache weiterverfolgen, um deine Aufmerksamkeit auf die Freuden zu lenken, von dir in Besitz genommen zu werden.

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