Weisse Katzen  

Weiss ist keine eigentliche Farbe, es handelt sich hierbei vielmehr  um einen genetisch bedingten "Defekt", der dazu führt, dass in den betroffenen Bereichen die Haare pigmentlos, also ohne Farbe bleiben. Eine weisse Katze ist daher eigentlich eine farblose Katze, die nur in unseren Augen weiss erscheint. Die Augen der Katze können entweder blau und/oder orange sein. Von odded eyed spricht man, wenn eines der Augen blau und das andere orange ist.  Eines ist eine weisse Katze ist aber nie, nämlich ein Albino.

Unabhängig davon, ob es sich bei der Katze um ein rein- oder mischerbiges Tier handelt,  tragen beide ein reinweisses Fell, da das dafür zuständige Gen 'W' gegenüber den anderen Farben dominant ist. Jedoch tragen alle mischerbigen unter ihrem weissen Deckmantel die Farbgene, die sie von ihren Vorfahren geerbt haben und an ihre Nachkommen weitergeben können. Anhand des Stammbaumes kann festgestellt werden, welche Farb- und Zeichnungsgene darunter sein können.

Weisse Katzen in der Zucht
In den meisten Zuchtverbänden ist die Verpaarung zweier weisser Katzen verboten, da bei reinerbig weissen - in der Regel blauäugigen - Katzen häufig Taubheit vorkommt.  Das trifft auch für odded eyed Katzen zu, wobei normalerweise nur das Gehör auf der Seite mit dem blauen Auge betroffen ist.  Dies liegt daran, dass die Farbzellen und die Hörzellen während der Embryonal-Entwicklung aus den selben Zellen entstehen. Gewissheit über das Hörvermögen dieser Katzen kann nur ein audiometrischer Test bringen. 

Um trotzdem weisse Jungtiere in einem Wurf zu erhalten, kann eine weisse Katze mit einem nicht-weissen Kater verpaart werden. Bei der Auswahl des Katers sind die folgenden Punkte zu beachten:

• Ist die Katze reinerbig auf weiss, so haben alle Jungtiere ein weisses Fell. Bei der Verpaarung mit einem nicht-weissen Kater sind sie aber immer mischerbig, d.h. sie können entweder die weisse Farbe oder die Farb- und Zeichungsgene an ihre Nachkommen weitergeben.
  
   
• Ist die Katze mischerbig, so können sowohl weisse als auch farbige Kitten fallen (im Durchschnitt jeweils zu 50%). Nur die weissen Tiere können die Farbe Weiss an ihre Nachkommen weitergeben.  

  

Bei der Verpaarung von zwei mischerbigen weissen Tieren können 

• farbige Kitten 
• mischerbig weisse Kitten
• und reinerbig weisse Kitten fallen, wobei bei diesen wiederum das Risiko von Taubheit besteht (ca. 25% der Jungtiere sind reinerbig)

Katzen mit einem sehr hohen Anteil an Scheckungsweiss können ebenfalls unter Taubheit leiden, besonders wenn sie ein oder zwei blaue Augen haben. Deshalb sollte auch bei diesen auf die Verpaarung mit einem weissen Partner verzichtet werden.

Die Zucht von weissen Katzen erfordert also genaue Kenntnisse über die genetische Veranlagung einer Katze. Da für viele Menschen aber eine weisse Katze mit blauen Augen der Inbegriff einer Rassekatze ist,  wäre es schade, wenn diese Varietät vom Gesetzgeber verboten wird, weil dass Problem der Taubheit überhand nimmt.

Sonderfall Foreign White
Bei der Foreign White, obwohl ebenfalls eine weisse Katze mit blauen Augen, ist das Problem von tauben Katzen so gut wie nicht bekannt. Dies ist in der Herkunft dieser blauen Augen begründet, welche im Menupunkt 'Foreign White' genauer beschrieben ist.
                                                                        

Gefahren
Weisse Katzen sind sehr sonnenbrandgefährdet (auch anfälliger auf Hautkrebs). Besonders die Ohren neigen zu Sonnenbrand. Dieser kann dann zu einer nässenden Entzündung führen, welche wiederum bei Nichtbehandlung zu Krebs führen kann. Bei Katzen die weisses Fell oder weisse Ohren haben, sollten die Öhrchen mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor eingecremt werden und das mehrmals täglich. (Die meisten Katzen reiben die Creme mit vollem Pfoteneinsatz wieder ab.) Katzen mit weissem Köpfchen können einen Sonnenbrand auch an lichter behaarten Stellen über den Augen erleiden.

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