Genetik - Die Vererbungslehre  

Wenn von der Genetik die Rede ist, dann meint man damit, die Vererbungslehre, die beschreibt, wie die einzelnen Merkmale (Felllänge, Haar- und Augenfarbe...) der Mutter bzw. des Vaters an die nächste Generation weitergegeben werden.

Dabei spielen die Gene - die eigentlichen Träger der Erbanlagen - eine entscheidende Rolle, egal ob bei Pflanze, Mensch oder Tier.

Abhängig vom jeweiligen Lebewesen enthält nämlich jede einzelne Körperzelle eine bestimmte Anzahl von Chromosomenpaaren (jede Zelle bei einer Katze enthält genau 19 Chromosomenpaare), auf denen diese Gene mit ihren genetischen Informationen abgelegt sind. Je eine Hälfte dieses Chromosomenpaares stammt von der Mutter und eine vom Vater. Dadurch wird sichergestellt, dass jedes Kitten jeweils zur Hälfte die genetischen Eigenschaften des Katers und zur anderen Hälfte die der Katze erhält. Welche jedoch am Ende tatsächlich von der Mutter bzw. vom Vater an die Nachkommen weitergegeben wird, bleibt dem Zufall überlassen.

Hier hilft die Genetik dem Züchter weiter, denn sie sagt ihm mit welchen Eigenschaften bei einer bestimmten Verpaarung zu rechnen ist und welche ausgeschlossen sind.

So wird bei der Verpaarung einer roten Katze mit einem blauen Kater nicht etwa, wie bei der Farbenlehre, eine violette Katze entstehen, sondern es werden nur rote Kater und schwarz-Schildpatt Katzen und evt. Creme Kater und Blau-Schildpatt Katzen fallen. Die Vermischung hat die Natur ausgeschlossen, indem sie sowohl dominante als auch rezessive Gene geschaffen hat. Deshalb werden aus der Verpaarung einer kurzhaarigen Katze mit einem langhaarigen Kater auch nie halblanghaarige Kitten entstehen. Vielmehr wird sich das dominante Gen durchsetzen und lauter kurzhaarige Kätzchen kreieren. Hingegen werden bei der Verpaarung zweier getigerten Katze immer getigerte Kitten  fallen.

Die Gene bei der Katze

Auf den nachfolgenden Seiten werde ich mich auf die 12 Gene beschränken, die für die Fellfarbe, Zeichnung und Haarlänge bei der Katze von Bedeutung sind. Wobei im ersten Teil zuerst die Grundbegriffe erklärt und im zweiten die einzelnen Merkmale detaillierter beschrieben werden.

Dabei ist zu beachten, dass es sich bei all diesen Aussagen um rein statische Angaben handelt. So kann es z.B. immer wieder vorkommen, dass einige Erbanlagen (die sogenannten rezessiven Gene) über mehrere Verpaarungen hinweg von den dominanten überlagert werden, so dass deren Eigenschaften nie zu Tage treten, obwohl das Tier Träger des rezessive Gens ist. Erst wenn dann vielleicht nach Jahren, plötzlich ein Wurf Kitten im Nest liegt, die die Merkmale der rezessiven Gene zeigen (z.B. die Farbe Blau anstand Schwarz, bei der Verpaarung einer schwarzen Katze mit einer Blauen), weiss man mit Sicherheit, dass es sich bei der Tier um ein Trägertier handelt.

Hinzu kommt, dass in aller Regel mehr als ein Gen bei der Ausprägung eines bestimmten Merkmals eine Rolle spielt und nicht alle Eigenschaften dem einfachen Muster dominant/rezessiv folgen.  So treten  einzelne Merkmale nur dann in Erscheinung, wenn sie durch ein bestimmtes anderes Gen aktiviert wurden. Andere wiederum geben ihre Informationen nur gekoppelt mit weiteren ab, so sind zum Beispiel bestimmte Augenfarben an eine ganz bestimmte Fellfarbe gebunden. Aber auch die Tabbyzeichnung kommt nur zum Vorschein, wenn sowohl das Gen für Tabby und Agouti vorhanden ist.

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